Wie können Sie Fotos und Zitate für mehr interkultureller Kompetenz nutzen? 

Ich habe für Sie das Zitat: „Kulturunterschiede helfen, sich selbst zu erkennen“ ausgewählt und zeige Ihnen was ich meine. Folgen Sie bitte den drei Schritten.

Schauen Sie sich nachfolgendes Foto mit dem Zitat genau an:

06:2016Blogtextfoto1. Beschreibung

Hinweis: Zu Beginn nur anschauen und beschreiben. Was sehe ich? Noch nicht interpretieren oder kommentieren!

Auf dem Foto erkenne ich einen Mann mit einem Turban. Nase und Mund sind mit einem blauen Tuch verhüllt, und ich sehe nur den Augenbereich. Worauf sein Blick ruht bleibt mir unbekannt.  

Schilderungen von Gesehenem sind bei den Menschen sehr unterschiedlich. Sie kennen das ja: Zwei Menschen lesen dasselbe Buch. Im anschließenden Gespräch darüber fragen sie sich:Haben wir das gleiche Buch gelesen? Andere Ausschnitte, andere Erkenntnisse und andere Interpretationen kommen zum Vorschein.

2. Vergleichen

Das Foto wirkt auf mich befremdend, da es bei uns in Deutschland zwar Mützen und Hüte gibt, jedoch keine derartige Kopfbedeckung für Männer. Es würde hier sehr auffällig und komisch aussehen. Dieser Mann würde sofort als Fremder identifiziert.

Allerdings weiß ich aus meinem Urlaub in Tunesien,  dass es in der Sahara  es zur Normalität gehört, einen Turban zu tragen. Er schützt vor starker Hitze und bei Sandstürmen. Bei verschiedenen Wüstenwanderungen half mir der Beduine, den Turban zu binden und ich erkannte die Vorzüge. Bei starkem Wind verhüllte ich das Gesicht und wurde von den Schmerzen, durch die spitzen kleinen Sandkörner auf der Haut verursachen, verschont.

 Jetzt habe ich das „Unbekannte“ mit dem mir „Bekannten“ verglichen. Das sind meine Erfahrungen oder Urlaubserinnerungen.

3. Erkenntnisse und Impulse

„Kulturunterschiede helfen, sich selbst zu erkennen“

Was ist damit gemeint? Genau das müssen wir herausbekommen. Klar, es muss etwas zum Vergleichen geben. Das kann eine Situation, eine Person oder eine Umgebung sein. In unserem Fall verdeutlicht das der Beduine.

  • Ich kann selbst entscheiden, ob mir das Kopftuch gefällt oder nicht.
  • Ich habe erkannt, dass eine derartige Kleidung bei uns völlig unüblich ist und zu Auffälligkeit führt.
  • Ich habe festgestellt, dass übliche Kleidung in der jeweiligen Umgebung, in der ein Mensch lebt, zweckmäßig ist.
  • Sollte ich mal in der Wüste sein, probiere ich das aus.
  • Wenn ich auffällige und unsichtbare Unterschiede bewusst erkenne, gelange ich zu neuen Erkenntnissen.
  • Treffe ich auf Menschen mit einem Turban, werde ich fragen.

Durch Beschreiben und Vergleichen kann ich  mir selbst Klarheit über fremde Menschen, über ungewohnte Situationen oder über die unbekannte Umgebung  verschaffen. Ich brauche immer den Anderen, um Unterschiede zu erkennen.

Hinweis: Jetzt habe ich kommentiert, interpretiert und meine persönliche Einstellung herausgefunden. Nun sind es die kleinen Schritte von der Erkenntnis zum Handeln, die ich gehen muss.

Und hier sind die zusammengefassten Schritte:

  1. Was können Sie sehen, und wie wirkt das Foto auf Sie? Erst beschreiben und dann vergleichen.
  2. Lesen Sie das ausgewählte Zitat und denken Sie darüber nach.
  3. Beantworten Sie die Frage: Welche Erkenntnisse und Impulse kann ich für mich erkennen und mitnehmen?

FAZIT: Je öfters Sie die Übung machen, desto schneller werden Sie zu neuen interkulturellen Erkenntnissen gelangen und über mehr interkulturelle Kompetenz verfügen.

Noch ein Hinweis in eigener Sache. Auf meiner Webseite www.interkulturelle-dimensionen.com finden Sie weitere Zitate zum Üben.

 

Wie können Sie Fotos und Zitate für mehr interkultureller Kompetenz nutzen? 

Beate Antonie Tröster

Als Kulturwissenschaftlerin und zertifizierte Interkulturelle Trainerin weiß ich, dass Kulturunterschiede Mauern errichten können und erkenne, wie das gegenseitige Verständnis dahinter oder davor verschwindet. Auf beiden Seiten herrschen merkwürdige Vorstellungen, unwirkliche Vermutungen, unerfüllbare Erwartungen und falsche Hoffnungen. Genau diese Steine räume ich mit Ihnen aus den Weg, reiße die Mauer ein, denn so entwickeln sich gegenseitiger Respekt, Toleranz und ungeahnte Gemeinsamkeiten, die Sie zu neuen Dimensionen führen..

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